1.Stikker (Stechspaten)
Mit dem Stikker oder Stechspaten wurde der Torf in rechteckige Soden gestochen, die später getrocknet und als Brennmaterial verwendet wurden. Länge: bis zu 3 Meter (für bequemes Arbeiten in aufrechter Haltung).
2. Bunkspaten /Stechspaten
Ein Bunkspaten ist ein traditionelles Werkzeug aus der Torfwirtschaft, das vor allem beim Abtragen der obersten Moorschicht – der sogenannten Bunkerde – verwendet wurde. Diese Schicht bestand meist aus Grasnarbe, Weißtorf oder durchwurzeltem Boden und musste entfernt werden, bevor der eigentliche Schwarztorf gestochen werden konnte.
/Stechspaten
Ein Stechspaten – manchmal auch Stichschaufel genannt – ist ein spezieller Spaten mit einer schmalen, spitz zulaufenden Klinge, die besonders gut in harte oder verdichtete Böden eindringt. In der traditionellen Torfwirtschaft wurde er verwendet, um Torfblöcke präzise aus dem Moor zu stechen, vor allem den sogenannten Schwarztorf.
3.Torfstichgabel
Die Torfstichgabel ist ein historisches Werkzeug mit vier stabilen Zinken und langem Holzstiel. Sie wurde beim Torfabbau verwendet, um geschnittene Torfziegel anzuheben, zu wenden und zum Trocknen oder Transport zu bewegen.Torf diente als wichtiger Brennstoff und wurde oft in mühevoller Handarbeit von ganzen Familien abgebaut.
4.Torfkarre
Eine Torfkarre ist ein spezieller Handwagen, der früher vor allem in Moorgebieten zum Transport von gestochenem Torf verwendet wurde. Sie war meist aus Holz gefertigt, hatte ein oder zwei Räder und eine flache Ladefläche oder einen Kasten, in dem die Torfsoden gestapelt wurden.
1. „Stikker“ / Stechspaten
📌 Definition:
Stikker (auf Niederländisch) oder Stechspaten (auf Deutsch) ist eine spezialisierte Schaufel mit einem langen Griff und einem schmalen, rechteckigen Metallblatt, die zum manuellen
Schneiden von Torfblöcken verwendet wird.
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🧱 Konstruktion:
• Länge: bis zu 1,5 Meter (für bequemes Arbeiten in aufrechter Haltung).
• Blatt:
• Schmal, lang, rechteckige Form.
• Oft mit gebogener Seitenkante (manchmal ist eine Kante nach innen gebogen) – erleichtert das Ausschneiden von Torfziegeln an den Seiten.
• Manchmal geschärft, um besser in dichten Torf einzudringen.
• Material: Eisen oder Stahl (Blatt), Holz (Griff).
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🔄 Verwendung in der Praxis:
1. Der Arbeiter steckt den „Stikker“ senkrecht in die Torfwand, in der Regel in der Tiefe eines Torfblocks (20–30 cm).
2. Er führt mehrere senkrechte Schnitte durch: an den Seiten und an der Rückseite des Blocks.
3. Anschließend trennt ein zweiter Arbeiter mit einem kürzeren Werkzeug die Unterseite des Blocks – das ist der horizontale Schnitt.
4. Dann wird der Block herausgehoben und nach oben oder in die Lore weitergegeben.
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🌍 Geographische und kulturelle Bedeutung:
• Niederlande: Der „Stikker“ wurde aktiv in moorigen Gebieten wie Groningen, Friesland und Drenthe verwendet.
• Deutschland: Besonders im Norden und in Torfabbaugebieten war der „Stechspaten“ Teil der lokalen Arbeitskultur.
• England, Schottland, Irland: Ähnliche Werkzeuge wurden verwendet, jedoch mit regionalen Variationen (z. B. „peat iron“ oder „slane“).
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🧓 Historische Bedeutung:
• Der manuelle Torfabbau war ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft in ländlichen Regionen.
• Torf wurde verwendet:
• als Brennstoff (anstelle von Holz oder Kohle),
• zur Düngung von Feldern,
• im Bauwesen (Dämmung, Dachabdeckung).
• Die Arbeit war schwer, saisonabhängig und oft familiär organisiert (Männer, Jugendliche, teilweise auch Frauen arbeiteten mit).
2. Bunkspaten / Stechspaten
📌 Definition:
Der Bunkspaten ist ein spezieller Torfspaten mit einer horizontalen, breiten und oft leicht gebogenen Klinge, der beim manuellen Torfabbau verwendet wird, um die untere Kante eines
Torfblocks horizontal abzuschneiden.
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🧱 Konstruktion:
• Griff: kurz oder mittellang, häufig im Winkel gebogen
• Klinge:
• Breit und horizontal ausgerichtet
• Oft leicht gebogen, ähnlich einem Messer oder einer Hacke
• Material: Eisen oder Stahl (Klinge), Holz (Griff)
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🔄 Verwendung in der
Praxis:
1. Zuerst führt ein Arbeiter mit dem Stikker vertikale Schnitte an den Seiten und der Rückseite des Torfblocks durch.
2. Dann wird der Bunkspaten unter den Block geschoben und schneidet die untere Schicht horizontal ab.
3. Der so gelöste Torfblock kann anschließend leicht herausgehoben und weiterverarbeitet werden.
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🌍 Geographische und
kulturelle Bedeutung:
• Verbreitet in den Niederlanden, insbesondere in moorigen Regionen wie der Provinz Drenthe.
• Ein genaues deutsches Äquivalent gibt es nicht, aber vergleichbar sind Werkzeuge wie der Torfschneider oder die Torfschaufel mit horizontaler Klinge.
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🧓 Historische
Bedeutung:
• Der Bunkspaten war ein unverzichtbares Werkzeug im traditionellen, handwerklichen Torfabbau.
• Er erleichterte das präzise Ablösen der Torfblöcke, was für die effiziente Gewinnung und den Transport von Torf wichtig war.
• Heute ist der Bunkspaten vor allem ein Kulturerbe und wird in Museen und historischen Ausstellungen gezeigt.
3. Torfstichgabel
🧰 Definition:
Die Torfstichgabel ist ein spezielles Werkzeug mit einem langen Holzstiel und mehreren stabilen Zinken aus Eisen oder Stahl, das beim traditionellen Torfabbau verwendet wurde. Sie diente
vor allem zum Herausheben, Wenden und Transportieren der bereits geschnittenen Torfziegel.
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🧱 Konstruktion:
• Länge: ca. 1,2 bis 1,5 Meter – ermöglicht aufrechtes Arbeiten im Moor.
• Kopf:
• Meist 4 robuste Zinken, manchmal leicht gebogen.
• Spitze oft angespitzt, um in die verdichtete Torfmasse einzudringen.
• Material: Zinken aus Eisen oder Stahl; Stiel aus Hartholz (z. B. Esche oder Eiche).
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🔄 Verwendung in der Praxis:
1. Nachdem Torfziegel mit dem „Stikker“ (Stechspaten) aus der Torfwand geschnitten wurden, kamen Torfstichgabeln zum Einsatz.
2. Die Gabel wurde verwendet, um:
• die Torfziegel vom Boden aufzuheben,
• sie zum Trocknen umzuschichten oder zu wenden,
• sie in Reihen (sog. Horden) zu stapeln oder auf Transportwagen zu laden.
3. Die Arbeit erfolgte meist per Hand, oft im Team – einer schnitt, ein anderer transportierte.
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🌍 Geografische und kulturelle Bedeutung:
• Deutschland: In Norddeutschland weit verbreitet – z. B. in Niedersachsen, Ostfriesland und Schleswig-Holstein.
• Niederlande: Einsatz in Fehnkolonien wie Groningen, Friesland oder Drenthe.
• Andere Regionen: Ähnliche Werkzeuge waren auch in Großbritannien, Irland und Skandinavien im Gebrauch.
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🧓 Historische Bedeutung:
• Die Torfstichgabel war ein zentrales Werkzeug im manuellen Torfabbau, einer mühsamen, aber lebensnotwendigen Arbeit.
• Torfverwendung:
• als Brennstoff zum Heizen und Kochen,
• als Bodenverbesserer in der Landwirtschaft,
• gelegentlich auch im Hausbau (z. B. zur Isolierung).
• Die Arbeit war saisonabhängig (Frühling bis Herbst) und oft ein Familienbetrieb – Männer, Jugendliche und auch Frauen halfen mit.
4. Torfkarre
📌 Definition:
Die Torfkarre ist ein spezieller Wagen, der traditionell im Torfabbau verwendet wird, um Torfblöcke vom Abbauort zu Sammelstellen oder weiterverarbeitenden Betrieben zu
transportieren.
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🧱 Konstruktion:
• Rahmen: meist aus Holz gefertigt, robust gebaut
• Räder: oft zwei große Holz- oder Metallräder für bessere Manövrierbarkeit im Moor
• Ladefläche: flach und breit, angepasst zum Stapeln von Torfblöcken
• Zugvorrichtung: zum Ziehen von Hand oder mit Zugtieren (Pferde, Ochsen)
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🔄 Verwendung in der
Praxis:
1. Nach dem Abstechen des Torfblocks wurde dieser auf die Torfkarre gelegt.
2. Arbeiter zogen die Karre vorsichtig durch feuchtes Moor oder befestigte Wege zu Sammelstellen.
3. Dort wurden die Torfblöcke weiterverarbeitet, getrocknet oder zum Verkauf verladen.
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🌍 Geographische und
kulturelle Bedeutung:
• Verbreitet in den Niederlanden, Norddeutschland und anderen Torfabbaugebieten Europas.
• Die Torfkarre war essenziell für den effizienten Transport in oft schwer zugänglichem Gelände.
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🧓 Historische
Bedeutung:
• Sie spielte eine zentrale Rolle in der traditionellen Torfindustrie, die lange Zeit eine wichtige Energiequelle darstellte.
• Heute ist die Torfkarre vor allem ein Symbol historischen Handwerks und wird in Museen ausgestellt.