Im 19. Jahrhundert war die Werkzeugkiste eines Schiffszimmermanns ein unverzichtbares Element für die Wartung und Reparatur von Holzschiffen. Sie enthielt eine Vielzahl von spezialisierten Werkzeugen, die für den Schiffbau und die Instandhaltung notwendig waren.
Schiffszimmerleute waren hochqualifizierte Handwerker, die für die Reparatur von Schäden, das Abdichten von Planken und die allgemeine Wartung des Schiffes verantwortlich waren.
Typische Werkzeuge waren:
Zimmermannsaxt: Zum groben Bearbeiten von Holz.
Breitbeil: Für präzise Holzverarbeitung und das Glätten von Planken.
Holzsägen: Verschiedene Arten, darunter Fuchsschwanz- und Bogensägen.
Hobel: Zum Glätten und Formen von Holzoberflächen.
Stechbeitel und Schnitzmesser: Für feine Holzarbeiten und Verzierungen.
Bohrer und Handbohrmaschinen: Zum Erstellen von Löchern für Holznägel und Verbindungen.
Zwingen und Klammern: Zum Fixieren von Holzstücken während der Bearbeitung.
Peil- und Messinstrumente: Wie Winkelmesser und Maßstäbe zur genauen Anpassung von Bauteilen.
Im 19. Jahrhundert war der Flaschenzug ein unverzichtbares Hilfsmittel auf Segelschiffen, um schwere Lasten effizient zu bewegen. Er bestand aus mehreren Holzrollen (Blöcken) mit eingelassenen Seilscheiben, durch die ein Seil geführt wurde. Durch die Kombination mehrerer solcher Rollen konnte die benötigte Kraft zum Heben von Lasten erheblich reduziert werden.
Funktionsweise:
Hebelgesetz: Der Flaschenzug nutzt das Prinzip der mechanischen Vorteilnahme, indem er die Kraft über mehrere Rollen verteilt.
Materialien: Die Blöcke waren meist aus Eichenholz, mit Eisenbeschlägen verstärkt, um die Haltbarkeit zu erhöhen.
Verwendung: Er wurde für das Setzen und Bergen von Segeln, das Laden von Vorräten und das Bewegen schwerer Gegenstände an Bord genutzt.
Typen: Es gab einfache Einzelrollen-Flaschenzüge sowie komplexere Mehrfachrollen-Systeme, die eine noch größere Kraftersparnis ermöglichten.
Auf großen Segelschiffen wurden oft über 1.400 Blöcke verschiedener Art benötigt, um die Takelage und Ladung effizient zu handhaben. Die Technik des Flaschenzugs blieb bis ins 19. Jahrhundert weitgehend unverändert, wurde aber durch verbesserte Konstruktionen optimiert.
Seesack ( von M. Schoone)
Im 19. Jahrhundert war der Seesack ein unverzichtbares Gepäckstück für Seeleute. Er bestand meist aus robustem Segeltuch oder Leinen und diente zur Aufbewahrung persönlicher Gegenstände wie Kleidung, Tabak, Werkzeuge und manchmal sogar Briefe von Zuhause.
Merkmale und Funktion:
Material: Strapazierfähiges Segeltuch, oft mit wasserabweisender Beschichtung.
Form: Zylindrisch mit einer Kordel oder Lederriemen zum Verschließen.
Trageweise: Über die Schulter oder auf dem Rücken, um die Hände frei zu haben.
Platzsparend: Im Gegensatz zu Seekisten konnte der Seesack zusammengerollt und verstaut werden.
Während Offiziere oft Seekisten nutzten, war der Seesack besonders bei einfachen Matrosen beliebt, da er leicht zu transportieren war und wenig Platz beanspruchte.
Südwester eine typische Kopfbedeckung für Seeleute und Fischer, die sie vor Wind und Regen schützte. Er bestand meist aus Öltuch, einem mit Leinöl imprägnierten Stoff, der wasserabweisend war. Die Form war charakteristisch: eine breite Krempe, die hinten verlängert war, damit Regenwasser nicht in den Kragen lief.
Diese wetterfeste Mütze war besonders bei Seeleuten beliebt, die unter rauen Bedingungen arbeiteten. Mit der Industrialisierung wurden später auch andere Materialien wie Gummi und später PVC verwendet.
Im 19. Jahrhundert war die hölzerne Takelage ein essenzieller Bestandteil von Segelschiffen. Sie bestand aus einem komplexen System von Masten, Rahen, Spieren und Tauwerk, das die Segel hielt und steuerte.
Merkmale und Funktion:
Material: Die Masten und Rahen waren aus robustem Eichen- oder Kiefernholz, um den Belastungen auf See standzuhalten.
Stehendes Gut: Dazu gehörten die Wanten und Stage, die die Masten stabilisierten.
Laufendes Gut: Seile wie Fallen, Schoten und Brassen dienten zum Setzen und Steuern der Segel.
Mechanische Unterstützung: Flaschenzüge und Blöcke erleichterten das Hissen und Trimmen der Segel.
Die Takelage war entscheidend für die Manövrierfähigkeit eines Schiffes und erforderte präzise Handhabung durch die Besatzung. Mit der Industrialisierung wurden später Metallteile eingeführt, doch auf traditionellen Segelschiffen blieb die hölzerne Takelage lange erhalten.